Termine Kreuzaktionen: https://gfagrundeinkommenfueralle.blogspot.com/p/termine-der-kreuzaktion-in-gedenken-die.html
Die "Kreuzaktionen" sind ein Teil vom Gedenken an die-opfer-der-agenda-2010.de
Manfred Maier:
https://gfagrundeinkommenfueralle.blogspot.com/p/kreuzaktion-manni-meier-entwurf.html
Michael Lange:
https://www.nachrichtenspiegel.de/2017/11/06/vernichtung-durch-arbeitslosigkeit-zum-andenken-an-michael-lange-vom-hoelderlinblog/
Frau S. aus Freiberg
Quelle: von uns persönlich Bekannter überliefert:
"Frau S. ist verstorben im April 2008, im Alter von 43 Jahren.
Zwei Jahre kämpfte sie um ihre Rente wegen Erwerbsunfähigkeit. So lange litt sie unter Demütigungen in Hartz 4. Kurz nach der Anerkennung (der Rente) brach sie bewusstlos zusammen und starb. [FriGGa merkt an: dieser reale Fall erinnert mich an den Film "Ich, Daniel Blake"]
Frau G. aus Strausberg
Nach der Scheidung litt Frau G. aus Strausberg unter der Armut und Ausgrenzung in Hartz 4. Sie bekam eine schwere Erkrankung nach der anderen. 2014 starb sie vollständig pflegebedürftig in Berlin vor dem Erreichen des Regel-Rentenalters.
Eine Zwangsräumungs-Suizid-Tote vom September 2018:
https://www.nw.de/lokal/kreis_minden_luebbecke/porta_westfalica/22248019_70-Jaehrige-stuerzt-sich-waehrend-Zwangsraeumung-aus-dem-Fenster.html
Wohnungsloser Mann (55) verstorben im Berliner Volkspark Humboldhain am 20. 01. 2019:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/volkspark-humboldthain-in-berlin-mitte-obdachloser-stirbt-bei-minusgraden/23887732.html
Jürgen N. (64) verstorben in Hannover im Februar (?) 2019 nach Strapazen in der Obdachlosigkeit kurz nach einer Zwangsräumung (trotz Mietzahlung!):
https://www.gegen-hartz.de/news/tod-nach-zwangsraeumung
Suizid wegen Gentrifizierung: Peter Hollinger (67), Künstler in Kreuzberg nimmt sich wegen unbezahlbar steigender Miete das Leben (am 31. Mai 2021)
https://www.tip-berlin.de/stadtleben/das-ende-von-kreuzberg-raeumung-verdraengung-suizid/
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/kreuzberger-kuenstler-peter-hollinger-suizid-vor-zwangsraeumung-li.169789
Hinweis eines ehemaligen Berliner Arbeitsamtsmitarbeiters (von 2000-2005): zwei seiner Kollegen haben im Zuge der Einführung von Hartz IV Suizid begangen wegen des immensen Drucks und der Zielvereinbarungen, möglichst viele Eingliederungsvereinbarungen abzuschließen und Menschen die existenziellen Leistungen ggf. komplett herunterzukürzen
Der uns im Rahmen unserer Aktionen im öffentlichen Straßenland begegnende Arbeitsamtsmitarbeiter berichtete ferner, dass es gerade zur Einführung von Hartz IV sehr viele Kündigungen gegeben habe von Kolleg*innen, die das SGB-II und auch SGB-III mit den Sanktionen und anderen Härten nicht (mehr) ausführen wollten. Er selber wechselte damals auch seinen Job.
https://www.ksta.de/koeln/obdachloser-in-khg-tot-aufgefunden-heftige-vorwuerfe-gegen-leitung-der-gemeinde-39302854?cb=1640299863937&fbclid=IwAR1zd_B2SlwB9L7Eaqih4wRgamzekF13r6yTLcT5Gt8u5XCDCM5rc5nkMr4
Obdachloser in KHG tot aufgefunden Heftige Vorwürfe gegen Leitung der Gemeinde
Köln -
Bestürzung und Fassungslosigkeit in der
Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Köln: Ein 56 Jahre alter
Obdachloser, der seit mehr als sechs Jahren auf dem Gemeindegelände
gelebt hatte, wurde am frühen Montagmorgen im Keller der KHG tot
aufgefunden.
Text auf facebook dazu:
Obdachloser in KHG tot aufgefunden
Heftige Vorwürfe gegen Leitung der Gemeinde
Von Joachim Frank Alexander Holecek 13.12.21 16:22
Bestürzung und Fassungslosigkeit in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Köln: Ein 56 Jahre alter Obdachloser, der seit mehr als sechs Jahren auf dem Gemeindegelände gelebt hatte, wurde am frühen Montagmorgen im Keller der KHG tot aufgefunden.
Offenbar hat sich der Mann, der in der KHG als Milan bekannt war, das Leben genommen. Die um 7.20 Uhr herbeigerufene Polizei stellte keine Hinweise auf Fremdverschulden fest.
Als Hintergrund des Suizids vermuten Mitarbeitende ein Ultimatum, das der neue Leiter der KHG, Diakon Johannes Schmitz, dem Obdachlosen vor etwa zwei Wochen gestellt hatte: Noch vor Weihnachten sollte er seinen angestammten Schlafplatz in einer der vier Garagen unter den Büros der KHG auf deren Areal an der Berrenrather Straße verlassen. Widrigenfalls wurde ihm ab dem 15. Dezember mit der Polizei gedroht.
Als Begründung wurde dem Mann gesagt, sein irregulärer, illegaler Aufenthalt auf dem Gelände sei für die KHG-Leitung nicht länger zu verantworten. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ besaß der Mann serbischer Herkunft eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis. Lediglich sein serbischer Pass sei abgelaufen gewesen.
Früherer KHG-Pfarrer Thranberend hatte Obdachlosen aufgenommen
Der frühere Hochschulpfarrer Klaus Thranberend zeigte sich fassungslos und schockiert über die Nachricht vom Tod des Obdachlosen. Dieser war nach Thranberends Angaben vor etwa sechs Jahren auf dem Gelände der KHG aufgetaucht. Nachdem er sich zunächst vorwiegend im Eingangsbereich der Kirche aufgehalten hatte, bot Thranberend ihm an, er könne in einer der Garagen auf dem Areal schlafen. Im Zuge der Corona-Pandemie nächtigte der Mann dann auch zeitweilig in einer Art Gästezimmer der KHG.
Einen Innenhof auf dem Gelände hatte er sich als kleinen Garten mit Blumen und einem Scheinwerfer gestaltet. Dort hielt er den Berichten zufolge sich viel auf. Wie es weiter hieß, hatte der Mann engen Kontakt zum KHG-Team wie auch zu Studierenden. Verpflegung erhielt er über einen Lebensmittelverteiler der KHG. „Tagsüber kam er zu uns in Büro, um sich einen Kaffee zu holen“, erzählte eine Mitarbeiterin, die anonym bleiben wollte, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
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Das KHG-Team betraute den gelernten Zahntechniker, der wegen privater Probleme auf der Straße gelandet sei, mit verschiedenen Aufgaben wie der Sauberhaltung der Außenanlagen oder der Reparatur und Wartung von Fahrrädern. Thranberend beschrieb ihn als geschickten Handwerker. „Er war ein Stück weit Teil unserer KHG-Familie“, sagte die Mitarbeiterin. „Eigentlich war er immer da, auch zu unserer Weihnachtsfeier.“ Am Abend des Todestags, dem 13. Dezember, versammelten sich Mitarbeitende zu einer eilends organisierten Mahnwache auf dem KHG-Gelände.
Obdachloser „am Boden zerstört“ – Pfarrer erhebt Vorwürfe
Nach der Aufforderung, seinen Aufenthaltsort zu verlassen, sei der Mann „am Boden zerstört gewesen“, berichtete Thranberend, der inzwischen Pfarrvikar in Ehrenfeld ist. Vor etwa zehn Tagen hätten sie den letzten direkten Kontakt miteinander gehabt. Besonders gekränkt habe es den Mann, dass die Leitung der KHG und des angeschlossenen Mentorats „unter Zeugen“ zu ihm gekommen sei, um ihn zu vertreiben. „Lass mich nicht allein“, habe er zu Thranberend gesagt, der sich nach eigenen Worten in den vergangenen Tagen vergeblich um eine Übergangsbleibe bemühte. „Auf die Schnelle habe ich nichts gefunden. Ich hatte ihm aber angeboten, er könne fürs Erste auch bei mir eine Schlafstelle bekommen. Aber da wirkte er schon sehr verzweifelt, als ob er jede Perspektive verloren hätte.“
Thranberend erhob heftige Vorwürfe gegen seinen Nachfolger und das für die KHG verantwortliche Erzbistum. „Dieses Handeln einer völlig verrechtlichten Kirche ist unerträglich, unpastoral und asozial. Wie kann man so etwas tun, erst recht kurz vor Weihnachten?“
KHG-Leitung wollte Perspektive entwickeln
Die Leiterin der Hauptabteilung Schule/Hochschule, Bernadette Schwarz-Boenneke, informierte die Mitarbeitenden der KHG und des Mentorats über den Tod des Obdachlosen. „Bestürzt und sprachlos habe ich die Nachricht zur Kenntnis genommen. Wenn ich Sie jetzt darüber informiere, dann bitte ich Sie vor allem um das Gebet für Milan“, heißt es in der internen Mitteilung, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt. Schwarz-Boenneke stellt den Mitarbeitenden Gespräche mit der KHG-Leitung in Aussicht und bietet bei Bedarf Hilfe an.
KHG-Leiter Schmitz war am Montag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Eine Sprecherin des Erzbistums sagte auf Anfrage, es sei „grundsätzlich sehr zu bedauern und überaus bestürzend, dass sich ein Mensch in einer so aussichtslosen Lage sieht. Das sollte niemandem passieren.“ Sie versicherte, die KHG-Leitung habe versucht, mit dem Betroffenen gemeinsam eine Perspektive zu entwickeln, die ihm eine andere Wohnsituation hätte ermöglichen sollen. Dem Vernehmen sollten dafür professionelle Träger wie die Caritas oder der SKM einbezogen werden.
Wie die Kölner Polizei mitteilte, wurde der Leichnam des Mannes an die Gerichtsmedizin übergeben. Die Kriminalpolizei führt ein in solchen Fällen übliches Verfahren zur Ermittlung der Todesursache.
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